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As a "have it always with you and use it only if necessary"-solution we decided to buy an Aquascooter (a 2-stroke, 50ccm engine) originally designed to pull swimmers. The total weight is about 9kg, the size 54x30x24 cm. We mount it at the lee-board of our sailing kayak. A rope connecting the engine and a crossbar behind the rear seat distributes forces and stabilises the lee-board. You have to add only a bowden cable to control the throttle, a small deflector roll for the elongated starter rope and a clamp to fix it at the lee-board. The engine is very quiet because it is totally under water - while it is as dirty as every 2-stroke outboarder. In this configuration the max. speed is 8 km/h, driving it at 5.5 km/h is almost noiseless. You can start/stop/mount/unmount the engine on the water without leaving the boat. It is produced in Brescello (Italy) and we bought it in winter 03/04 at Nautica mare (www.nauticamare.it) for 500 Euro.

Neben dogmatischem Multifunktionsfanatismus war das Ziel, für psychische (keinen Bock mehr) oder physische (Hexenschuß) Notfälle einen Motor dabeizuhaben, der aber ansonsten nicht stört oder gar auffällt, also klein und leicht sein muss.
Nach Abwägen der üblichen Optionen (E-Motor, langschaftige 2- oder 4-Takt Seiten- oder Aussenborder) sind wir beim Aquascooter gelandet, der kompakt und leicht ist. Er passt beim Aerius2 unter Deck hochkant zwischen die beiden hinteren Spanten (LHB: 54/30/24 cm) und wiegt mit Allem 9kg. Ausserdem hat er eine gewisse funktionale Ästhetik: als Tauchmotor braucht er keine extra Kühlung, die Schraube sitzt direkt auf der Kurbelwelle in einem doppelwandigen Mantel, der auch gleich der Schalldämpfer ist - das freut den Minimalisten, mit weniger geht's wirklich nicht! Da er ganz im Wasser steckt, ist die Lärmbelästigung deutlich geringer als bei überwasser-Benzinern (nett für Besatzung sowie sonstige Menschen und Tiere, wird meist für einen E-Motor gehalten). Er ist allerdings kein bisschen sauberer als ein normaler Aussenborder, als traditioneller 2-Takter gehört er eher zur siffigeren Hälfte (habe mich bei einem kurzen Testlauf in unserer Badewanne davon überzeugt). Er wird verkauft, um Schwimmer zu ziehen und ist deshalb unter einen Ponton gehängt, der den Benzintank (2l) und einen Lufttank (etwa 6l) enthält, schwimmt also. Durch Letzteren saugt der Vergaser die Luft an, die über einen Schnorchel in den Lufttank kommt, der auch als Ausgleichsbehälter wirkt (deshalb kann der Schrochel so dünn sein). Im Sinne weiterer Minimalisierung diesen Kram abzumontieren (für noch geringeres Packmaß), hat sich als nicht nützlich erwiesen: das Handling wird erheblich leichter, wenn das Ding von selber schwimmt (leichtere Montage auf dem Wasser, kein Krängen des Bootes im Stand wegen seitlicher Anbringung).

Die Bilder zeigen die 4 nötigen Anbauten um ihn als "Längsseitsschlepper" zu verwenden: zwei Aluleisten (Doppel-T), um ihn an das Seitschwert zu klemmen (ein zusätzliches Loch ist in den Kunstoffgriff zu bohren), einen Bowdenzug, um den Gashebel fernzubedienen, eine Umlenkrolle für das verlängerte Starterseil (wir haben einen kleinen "Block" genommen, den wir mit einer Schlauchklemme am Griff festgemacht haben) und einen Waschmaschinenschlauch, um den Schnorchel unter die Decksbespannung zu führen (damit es nicht reinregnet).

Wenn man den Motor so anbringt, wobei wir die Schwertbrücke etwa in die Mitte des Bootes nach hinten versetzt haben (hat 2 zusätzliche Löcher, um die Hakenschrauben weiter aussen anbringen zu konnen), kann man ihn auf dem Wasser an- (Starterleine erreichbar) und ausmachen (Schrochel zuhalten), betanken und sogar an- und abbauen. Er würde natürlich das Schwert nach vorne drehen, wenn man ihn nicht nach hinten abspannen würde (und der Mechaniker sieht noch weitere Vorteile dieser Konstruktion gegenüber der typischen Aussenborderbefestigung am Faltboot). Wir verwenden dazu ein am Motor bootsabgewandt angebrachtes Seil, das wir an einem Alurohr (wir nehmen das mittlere Mastsegment) festbinden, welches wir hinter der hinteren Sitzlehne quer auf den Süllrand klemmen (weniger perfektionistische Festmachepunkte sind natürlich auch möglich). Zu den Fahrleistungen: er macht knapp über Standgas etwa 5.5 km/h - dann ist es auch im Boot sehr erträglich (Schraubengeräusche dominieren, ganz leichtes Vibrieren im Boot). Bei Vollgas läuft er 8 km/h, wir finden es im Boot dann schon etwas laut, er wird von den anderen aber immer noch für einen Elektromotor gehalten. Er hat an der Kurbelwelle 2PS, wir verlieren sicherlich ein bißchen Geschwindigkeit wegen der seitlichen Anbringung (erhöhter Querschnitt gegenüber hinten), aber auch hinten angebracht schiebt er nur mit 10 km/h (wenn dieser italienische Kollege nicht sogar aufgerundet hat).

Er ist damit langsamer, als das, was man mit klassischen Aussenbordern dieser Leistung am Faltboot erreicht (da ist die Rede von bis zu 15 km/h, also deutlich über der theoretischen Rumpfgeschwindigkeit eines 2ers von etwa 10 km/h). Ich denke, das liegt am Konstruktionsprinzip (zwar getriebefrei, aber der ganze Motor hängt im Anströmbereich) und der sicherlich nicht ganz sauber optimierten Schrauben- und Einlassgeometrie. Im ganzen Geschwindigkeitsbereich gibt es keine Probleme mit Spritzwasser, man muss, wenn überhaupt, nur unmerklich Gegenruder geben (wir haben den Motor genau parallel zur Bootslängsachse ausgerichtet) und der Wendekreis ist in beide Richtungen wegen der in der Bootsmitte angebrachten Seitschwerter erstaunlich eng.


Wir wollten eigentlich einen Gebrauchten, war aber nicht aufzutreiben - konnten allerdings dann doch 200E sparen, weil wir ihn in Italien im Wintersonderangebot 03/04 bei Nautica mare bestellt haben (Er hat dann immer noch 500E gekostet). Er wird bei ARKOS in Brescello (It) hergestellt. EU-sei-Dank habe ich nur die 20E für die Fracht zahlen müssen (man muss bei Auslandsbestellungen aufpassen, da können leicht 35% des Kaufpreises wegen Zoll und Steuer dazukommen).

Wir sind beim Optimieren der Anordnung natürlich relativ viel rumgetuckert, aber es hat, selbst wenns leise ist und man die Hände zu Zeitungslesen frei hat, nicht die Eleganz eines schönen Segelkurses oder die sportliche Herausforderung einer Paddelstrecke - wie gesagt, für uns mehr für psychische oder physische Notfälle.