Paddel- und Segeltour über die großen Masurischen Seen
Sailing kayak tour on the Wielkie Jeziora Marzurskie
Wir waren vom 15.07. - 27.07.04 auf den Großen Masurischen Seen mit einem S4-besegelten Aerius2 paddeln. Wir sind von Gizycko nach Süden losgefahren und am 23.7 nach ca. 150 km wieder dort angekommen. Dann gings nach Norden, wobei man diese Schleife (ca. 70 km) leider nicht ganz zuende fahren kann - es fehlen am Schluss ein paar Kilometer bis Gizycko. Wir haben mit dem Bus das Auto geholt und sind dann noch 120 km weiter in Richtung Süd-Ost nach Lispk in der Nähe der Biebrza-Quelle zum Flusspaddeln gefahren.
Etwa die Hälfte dieser Tour sind wir gesegelt, wobei ein bißchen Spielerei dabei war. Wir sind z.B. den ganzen Wojnowo- und Niegocin-See nach Gizycko (etwa 15km) gegen einen (allerdings recht gleichmäßigen) NW-Wind angekreuzt - das wäre mit Paddeln vielleicht doppelt so schnell gegangen. Mit Paddelgeschwindigkeit oder schneller sind wir ein knappes Drittel der Gesamtstrecke gesegelt - hat sich also rentiert!
Zum Wasserstand habe ich nur den Pegel der Sluza Przerwanki auf der Sapina gegen Ende der Tour (nach N: 10.7; nach S: 22.0), wo es auch am ehesten knapp werden kann. Das hat gereicht, um gut "mit einer Handbreit Wasser unter dem Kiel" rumzukommen, bis auf eine erwartete Treidelstrecke bei Kruklanki und die 2.5 km Landtransport auf dem mitgeführten Wägelchen nach Cierzpiety. Wehre ohne Schleusen gab es nur eines auf der ganzen Tour.
Obwohl wir teilweise ordentlich Wind hatten (bis 4Bf mit Böen drauf), waren die Wellen auf den großen Seen (Sniardwy-114 km2-, Niegocin, Dargin und Marmy) moderat - kann wahrscheinlich im Herbst anders sein, obwohl die an ein Wunder (katholisches Polen) grenzenden bis zu 15m hohen Wellen auf dem Sniardwy sich dann doch als Kommafehler herausgestellt haben ...
Einkaufen in den Lädchen der kleinen Dörfer ging gut, besonders die Auswahl an Biersorten ist reichlich. Übernachtet haben wir wild, auf Biwak- oder Campingplätzen (Reihenfolge entspricht der Häufigkeit und unserer Präferenz). Sowohl unserem deutschsprachigen Kanuführer als auch dem polnischen Kartenmaterial konnte man bezüglich der Zeltplätze nicht trauen, die Hälfte gab es nicht mehr. Wir haben nur sehr wenige Wanderkanuten getroffen - die knubbeln sich wohl woanders (Krutynia, Czarna Hanka?). Um die Tourismuszentren Gizycko und Mikolajki gib es heftigen Kajütbootverkehr (meist Jollenkreuzer aber auch allerlei hochseetaugliche Kielyachten von erstaunlichen Ausmaßen), das lässt aber schon sehr bald stark nach.
Die Anreise von Potsdam/Babelsberg mit dem Auto ist 760 km lang, geht auf der polnischen Seite nur über Landstraßen (mit oft tiefen Spurrillen vom heftigen Lastwagenverkehr) und dauert etwa 12.5 h.
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